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Der Reiz des Verbots auf das Rauchverhalten von Kindern und Jugendlichen

Alba Schlesinger • 13. Oktober 2023

Lesezeit: 6 Minuten

Erinnern Sie sich an Ihre eigene Kindheit und Jugendzeit? An Momente, in denen Sie sich gerade deshalb zu etwas hingezogen fühlten, weil es Ihnen verboten wurde? Dieses Gefühl, dass das Verbotene eine besondere Faszination ausübt, ist vielen von uns nicht fremd. Es ist ein Phänomen, das sich oft auch in Bezug auf das Rauchverhalten von älteren Kindern und Jugendlichen zeigt.

In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit dieser Faszination befassen und wie das Verbotene ältere Kinder und Jugendliche dazu verleiten kann, mit dem Rauchen zu experimentieren. Eltern und Bezugspersonen finden hier außerdem Tipps, wie sie Kinder und Jugendliche darin unterstützen können, nicht dem Rauchen zu verfallen.

Das Verbot als Faszination: Ein alltägliches Phänomen

Das Verbotene hat schon immer eine besondere Anziehung auf Menschen ausgeübt und Kinder und Jugendliche sind keine Ausnahme. Wenn Kindern oder Jugendlichen gesagt wird, dass sie etwas nicht tun dürfen, kann dies eine tief verwurzelte Neugier auslösen. Denken Sie zurück an Ihre eigenen Kindheits- und Jugendtage, als Sie vielleicht aus Neugierde und trotz der Verbote von Eltern oder Lehrern, das Verbotene ausprobiert haben. Sei es das nächtliche Schlafen bei einem Freund, obwohl es verboten war, das Naschen von Süßigkeiten vor dem Abendessen oder das Rauchen. Diese verbotenen Taten waren oft diejenigen, die uns am meisten interessierten.

Das Rauchen und das Verbot: Ein verführerisches Duo

Das Rauchen ist in vielen Ländern für Jugendliche gesetzlich verboten und oft sprechen auch Eltern und andere Bezugspersonen ein Rauchverbot aus. Und gerade dieses Verbot macht es für Kinder und Jugendliche oft erst richtig spannend. Die Neugier darauf, warum das Rauchen verboten ist und was es damit auf sich hat, kann eine tiefe Faszination auslösen.

Ebenso kann dieses Verbot Widerstand auslösen und das Rauchverhalten an den Tag gelegt werden, eben weil es verboten wird. Denken Sie zurück an Ihre eigenen Jugendtage, als Sie vielleicht aus Neugierde und trotz der Verbote von Eltern oder Lehrern, das Verbotene ausprobiert haben. In ähnlicher Weise sind es oft die Gesetze und Regeln, die das Rauchen für Kinder und Jugendliche so interessant machen.

Rebellion und Selbstfindung

Die Adoleszenz ist eine Zeit der Rebellion und der Suche nach Identität. Jugendliche möchten sich von ihren Eltern und anderen Autoritätspersonen abgrenzen und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Das Rauchen kann als ein Akt der Rebellion gegen die etablierte Ordnung erscheinen und Jugendlichen das Gefühl vermitteln, dass sie ihre eigenen Wege gehen und die Kontrolle über ihr Leben haben. Das Rauchen wird neben der Neugier oft als ein Mittel des Widerstands gegen die Einschränkungen gesehen.

Gegenteilige Effekte von Verboten: Das Paradoxe des Verbots

Es ist bemerkenswert, dass Verbote oft das genaue Gegenteil von dem bewirken, was beabsichtigt war. Wenn Kindern und Jugendlichen gesagt wird, dass sie nicht rauchen dürfen, kann das Rauchen für sie attraktiver werden. Sie könnten das Gefühl haben, dass sie etwas Verbotenes und Aufregendes tun, indem sie gegen die Regeln verstoßen.

Das Verbotene wird zu einem Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit und insbesondere Jugendliche sind oft bereit, Risiken einzugehen, um diese Freiheit zu erleben.

Die Rolle von Eltern und Bezugspersonen: Tipps die helfen

Alleinige Aufklärung reicht oft nicht aus. Vielmehr ist entscheidend, dass Eltern und Bezugspersonen das Wort "Verbot" in einem anderen Kontext betrachten und bewusst einsetzen. 

Statt das Thema Rauchen mit ihren Kindern oder Jugendlichen als Tabuthema zu behandeln, sollten sie es als ein normales und alltägliches Gesprächsthema akzeptieren.

Hier sind einige effiziente Tipps für Eltern oder Bezugspersonen mit Kindern oder Jugendlichen, die bereits rauchen oder es noch nicht tun:

Alltägliche Gespräche
Integrieren Sie das Thema Rauchen in alltägliche Gespräche, anstatt es als ein Tabuthema zu behandeln. Zum Beispiel könnten Sie bei einer gemeinsamen Autofahrt mit Ihrem Kind an einer Person vorbeifahren, die raucht, und fragen: "Hast du heute jemanden gesehen, der geraucht hat? Was denkst du darüber?"

Offene Fragen stellen
Ermutigen Sie Kinder und Jugendliche dazu, Fragen zum Rauchen zu stellen, ohne Angst vor negativen Reaktionen zu haben. Wenn Ihr Kind Fragen stellt wie "Warum rauchen manche Menschen?", bieten Sie ehrliche und informative Antworten, die altersgerecht sind, ohne zu moralisieren.

Gleichberechtigte Diskussion
Diskutieren Sie das Thema Rauchen auf Augenhöhe und ermöglichen Sie es Jugendlichen, ihre eigenen Ansichten und Standpunkte auszudrücken. Beispielsweise könnten Sie gemeinsam einen Zeitungsartikel über das Rauchen lesen und danach fragen: "Was denkst du über die Argumente, die in diesem Artikel vorgebracht werden?"

Beispiele aus der Realität
Nutzen Sie reale Geschichten und Ereignisse, um das Thema in den Kontext des täglichen Lebens zu stellen. Sie könnten eine Geschichte aus den Nachrichten über die Auswirkungen des Rauchens auf die Gesundheit teilen und fragen: "Hast du schon einmal von jemandem gehört, der aufgrund des Rauchens gesundheitliche Probleme hatte?"

In Alltagssituationen ansprechen
Nutzen Sie Gelegenheiten im Alltag, um über das Rauchen zu sprechen, wie zum Beispiel bei Werbung für Tabakprodukte oder Nachrichtenberichte über das Thema. Zum Beispiel könnten Sie gemeinsam Werbung für Tabakprodukte sehen und fragen: "Was denkst du über diese Werbung? Wie versuchen sie, Menschen dazu zu bringen, zu rauchen?"

Lassen Sie uns resümieren

Der Reiz des Verbotenen spielt eine bedeutende Rolle im Rauchverhalten von Kindern und Jugendlichen. Die Neugier, die Rebellion und die Suche nach Identität sind zentrale Faktoren. Eltern und Bezugspersonen können diesem Phänomen begegnen, indem sie das Thema Rauchen in den Alltag integrieren und einen offenen Dialog führen. Durch solche Gespräche und die Bereitstellung von Informationen können sie Kindern und Jugendlichen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Faszination des Verbotenen in die richtige Perspektive zu setzen.

Über die Autorin dieses Blog-Beitrags

Ich bin Alba Schlesinger, versierte Pädagogin und Coach mit Master-Qualifikation sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder und Jugendliche. In meinen Blogbeiträgen auf dem Smoking-Blog widme ich mich der tiefgreifenden Analyse des Rauchverhaltens von Kindern und Jugendlichen, um die komplexen Hintergründe zu beleuchten, zu verstehen und Handlungsoptionen zu entwickeln. Gemeinsam mit Pneumologe Rolf Schlesinger bin ich der Überzeugung, dass reine Aufklärung allein nicht ausreicht und Jugendliche auf einer tieferen Ebene angesprochen werden müssen. Eine interdisziplinäre Perspektive liegt mir hierbei besonders am Herzen.
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Über den Autor

Ich bin Rolf Schlesinger, Facharzt für Innere Medizin/ Pneumologie mit über 35 Jahren Expertise. Als erfahrener Coach und Hypnosetherapeut habe ich mich darauf spezialisiert, Menschen zu helfen, sich vom Rauchen zu befreien. Auf diesem Blog teile ich mit Ihnen mein umfangreiches Fachwissen aus Medizin, Persönlichkeitsentwicklung und Positive Psychologie und lass Sie teilhaben an meinem reichen Erfahrungsschatz, um Sie bestmöglich zu unterstützen, sich vom Rauchen endgültig zu befreien.

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